Nachweis
2

NUMB

AUFGABE

Erstelle einen Kurzfilm über die Terrorangriffe des 11. Septembers.

RESULTAT

Der experimentelle Kurzfilm "Numb" konzentriert sich auf den Umgang der Medien mit den Bildern vom Angriff auf das World Trade Center. Die Montage von Werbung, Nachrichten und Computerspiel mit den Bildern des explodierenden Gebäudes erzeugt den Eindruck jener überwältigen Bilderflut unmittlebar nach der Katastrophe.

DETAILS

Regie
Andreas Erber
Besetzung
John Westbrook
Schnitt
Andreas Erber
Spielzeit
1:50min
Format
MiniDV
Vorführung
End of Semester Showcase, UTA, Arlington, United States, 2001
Jahr
2001

KONZEPT

Die Terroranschläge vom 11. September wurden zu einem Medienereignis höchsten Ranges. Die umfassende Live-Berichterstattung aller Nachrichtensender schuf einen kontinuierlichen Fluss an unverarbeiteten Informationen, Gerüchten,  und eindrucksvollen, sich wiederholenden Bildern. Menschen erzählen schicksalhafte Geschichten. Nachrichtensprecher beten von ihren Notizzetteln herunter. Immer wiederkracht ein Flugzeug, dann das nächste in den Büroturm.

Der Zuschauer zappt frenetisch durch die Kanäle und erzeugt dadurch eine Gegenüberstellung mit Titelanimationen, Fernsehwerbung und Computerspielsequenzen. Diese Anschlüsse werden mit den Mitteln der Differenz und der Wiederholung betrachtet. Es entsteht ein sehr großes Gefälle in der Bedeutung zwischen den aneinandergereihten Bildfolgen. Umgekehrt wird derEindruck ohnehin schon bedeutsamer Bilder durch Wiederholung zusätzlich verstärkt.

Durch die Projektion auf ein Auge,rückt der Betrachter mit ins Bild. Offenen Auges ist er derBilderflut ausgesetzt. Erst ein Blinzeln gibt nach und nach eine Botschaft frei. Eine Botschaft, die ihm auf den Körper geschrieben wird. Nämlich weiter zu konsumieren, auf die eigene Vorstellungskraft zu verzichten und keine Fragen zu stellen. Dies ist der Auftrag der Wenigen an die Vielen. Keine Unruhe, keine Umbrüche, kein Wandel trotz eines folgenschweren Kataklysmus.

Titel
Imagine
Typ
Sequenz
Nr.
1/5
Titel
Imagine
Typ
Sequenz
Nr.
2/5
Titel
Imagine
Typ
Sequenz
Nr.
3/5
Titel
Imagine
Typ
Sequenz
Nr.
4/5
Titel
Imagine
Typ
Sequenz
Nr.
5/5

Durch die Projektion auf ein Auge,rückt der Betrachter mit ins Bild. Offenen Auges ist er der Bilderflut ausgesetzt. Erst ein Blinzeln gibt nach und nach eine Botschaft frei. Eine Botschaft, die ihm auf den Körper geschrieben wird.

Nämlich weiter zu konsumieren, auf die eigene Vorstellungskraft zu verzichten und keine Fragen zustellen. Dies ist der Auftrag der Wenigen an die Vielen. Keine Unruhe, keine Umbrüche, kein Wandel trotz eines folgenschweren Kataklysmus.

HINTER DEN KULISSEN

Ich war als Austauschstudent in Texas, als es passierte. Ich erinnere gut mich daran, wie mich mein Kollege aus meinem Wohnheimzimmer zerrte, als die Bilder immer wieder und wieder über den Fernsehbildschirm flimmerten. Ich dachte: „Das wird alles verändern.“ Als nächstes hatten wir Videokunstunterricht. Unser Lehrer ermahnte uns, sehr genau auf das zu achten, was als Nächstes passieren würde.In den Medien, in der Politik, in der Gesellschaft.

Ich setzte mich mit meiner Kamera vor den Fernseher und nahm stundenlang auf. Mein Kopf drehte sich, meine Gedanken scheiften. Stell dir die Menschen im Flugzeug vor, die Menschen im Turm, stell dir all die Menschen vor, die Bescheid wussten und alle die nichts wussten. Als ich mit dem Schneiden begann, blockte ich alle Aufnahmen auf die Zeitleiste. Schnell ergaben sich jene irrwitzigen Anschlüsse, die beim Zappen durch die Programme passierten. Ich suchte gezielt nach jenen Schnitten und konnte ein paar Treffer landen.

Titel
Watch
Typ
Sequenz
Nr.
1/5
Titel
Watch
Typ
Sequenz
Nr.
2/5
Titel
Watch
Typ
Sequenz
Nr.
3/5
Titel
Watch
Typ
Sequenz
Nr.
4/5
Titel
Watch
Typ
Sequenz
Nr.
5/5

Um sowohl die Bilder als auch den Zuschauer zu zeigen, entstand die Idee, die Bilderflut auf eine Pupille zu projizieren. Jetzt brauchte ich nur noch ein amerikanisches Auge. John, ein Studienkollege, war so freundlich und stellte mir seins zur Verfügung. Zurück am Rechner wollte ich das Video noch mit einer Botschaft versehen. Ich entschied mich dafür einzelne Wörter auf dem geschlossen Augenlid erscheinen zu lassen. Zusammen ergeben sie den Satz: Wage keine Vorstellung dessen! Schau einfach!

Um sowohl die Bilder als auch den Zuschauer zu zeigen, entstand die Idee, die Bilderflut auf eine Pupille zu projizieren. Jetzt brauchte ich nur noch ein amerikanisches Auge. John, ein Studienkollege, war so freundlich und stellte mir seins zur Verfügung.

Zurück am Rechner wollte ich das Video noch mit einer Botschaft versehen. Ich entschied mich dafür einzelne Wörter auf dem geschlossen Augenlid erscheinen zu lassen. Zusammen ergeben sie den Satz:

Wage keine Vorstellung dessen! Schau einfach!